Kleinkläranlage: Eine dezentrale Lösung

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Der Ablauf in einer Kleinkläranlage ist ein technisch präziser und ökologisch bedeutsamer Prozess, der auf die zuverlässige Reinigung von Abwasser in Haushalten oder kleinen Einrichtungen abzielt. Solche Anlagen spielen eine wichtige Rolle, insbesondere in ländlichen Gegenden oder bei Immobilien, die nicht an ein zentrales Abwassersystem angeschlossen sind. Sie bieten eine dezentrale Lösung, die sowohl effizient als auch nachhaltig ist, um den Anforderungen an die Abwasseraufbereitung gerecht zu werden.

 

Partikel am Boden des Klärbehälters

 

Der Prozess beginnt, sobald das häusliche Abwasser in die Kleinkläranlage eintritt. Dieses Abwasser setzt sich aus Schmutzwasser aus Küche, Bad und Toilette zusammen. Die erste Station ist die sogenannte Vorklärung, bei der grobe Feststoffe und unlösliche Bestandteile aus dem Abwasser entfernt werden. In dieser Phase setzen sich die schwereren Partikel am Boden des Klärbehälters ab, während leichtere Stoffe, wie Fette und Öle, an die Oberfläche steigen. Diese Trennung erleichtert den anschließenden biologischen Reinigungsprozess, da unerwünschte Substanzen bereits reduziert sind. Gleichzeitig sorgt die Vorklärung dafür, dass der Betrieb der Anlage nicht durch Blockierungen oder Schäden an den technischen Komponenten beeinträchtigt wird.

 

Einsatz von Mikroorganismen

 

Nach der Vorklärung gelangt das Abwasser in die biologische Reinigungsstufe, die das Herzstück des Ablaufs in einer Kleinkläranlage darstellt. In diesem Abschnitt kommt der Einsatz von Mikroorganismen ins Spiel, die organische Verunreinigungen abbauen und das Abwasser klären. Die Mikroorganismen leben entweder auf speziellen Trägermaterialien oder frei im Wasser und benötigen Sauerstoff, um ihre Arbeit effizient zu verrichten. Hierfür wird Luft in das System eingeleitet, was den Sauerstoffgehalt erhöht und die Aktivität der Mikroorganismen fördert. Diese biologische Behandlung ist nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich, da sie natürliche Prozesse nutzt, um das Abwasser zu reinigen.

 

Die Entsorgung des Klärschlamms

 

Während des biologischen Reinigungsprozesses entsteht sogenannter Klärschlamm, der aus abgebauten organischen Stoffen und Mikroorganismen besteht. Dieser Schlamm sammelt sich in einem speziellen Bereich der Anlage, von wo aus er regelmäßig entfernt werden muss. Die Entsorgung des Klärschlamms ist ein wesentlicher Bestandteil des Betriebs einer Kleinkläranlage und erfordert die Einhaltung strenger gesetzlicher Vorschriften. Der Schlamm kann nach der entsprechenden Behandlung beispielsweise als Dünger verwendet oder anderweitig entsorgt werden.

 

Qualität des Abwassers

 

Die nächste Stufe des Ablaufs in einer Kleinkläranlage ist die Nachklärung, in der das gereinigte Abwasser von verbliebenen Schwebstoffen befreit wird. Hier setzt sich der restliche Schlamm ab, bevor das Wasser weitergeleitet wird. Dieser Prozess verbessert die Qualität des Abwassers zusätzlich und stellt sicher, dass es den geltenden Umweltstandards entspricht. Das gereinigte Wasser wird in den meisten Fällen in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt, etwa durch Versickerung im Boden, Einleitung in einen Bach oder Fluss oder durch die Nutzung in einer Bewässerungsanlage. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie z.B. auf der Webseite der BIOKLAR - vollbiologische Kläranlagen.


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